Wie verstehe und definiere ich meinen Pflegedienst unter PSG II und III: Ist er weiterhin ein „Pflegedienst“ oder ein „Pflege- und Betreuungsdienst“ oder ein „ambulanter Dienst“ oder eine „Sozialstation“ oder was? Und was bedeutet dies in der Umsetzung und für die nächsten unternehmerischen Schritte?
Mit dieser Frage beschäftigen sich derzeit eine Reihe von Pflegedienst-Inhabern und Geschäftsführungen von Pflegediensten und Sozialstationen.
Letztendlich bleibt es natürlich jeweils eine eigene unternehmerische Entscheidung, wie der eigene Dienst für die Zukunft ausgerichtet und benannt wird.
Faktum ist aber, dass nach der Einführung der Pflegeversicherung (und einer Reihe von Reformen in den letzten 15 Jahren) das PSG II und III aus meiner Sicht deutliche „Meilensteine“ mit weiteren Entwicklungschancen sind, die man nicht nur abwarten sollte, wie einige Träger und Pflegedienste derzeit meinen.
Strategisch gibt es meines Erachtens derzeit drei Möglichkeiten für die nächste Zeit: Man definiert sein Kerngeschäft „Pflege“ („Wir bleiben bei SGB V und XI Leistungen.“) und lässt die Randthemen Betreuung und vorpflegerische Hilfen außen vor. Oder man entwickelt sich in Richtung Spezialisierung auf eine Nische hin (z.B. Heimbeatmung oder ambulante Palliativpflege). Oder man entwickelt seinen Dienst mit einem umfangreichen Leistungsangebot weiter und öffnet sich auch für vorpflegerische und pflegenahe Themenfelder.
Aus Sicht der Patienten und Angehörigen ist es m.E. eindeutig: Sie wünschen nach einer guten Beratung möglichst umfassende Hilfs-, Betreuungs- und Pflegeangebote aus einer Hand, ohne mit mehreren Stellen Vereinbarungen abschließen zu müssen.
Wenn man Betreuungs- und Pflegeleistungen aus „einer Hand“ oder im Rahmen verlässlicher Kooperationen anbieten kann, hat es Vorteile für die Patienten und deren Angehörige und den eigenen Pflegedienst.
Und ich bin davon überzeugt, dass der Marktanteil für Betreuungs- und vorpflegerische Hilfeleistungen zukünftig größer werden wird wird als „die Pflege“.
Für mich wäre daher ein „Pflege- und Betreuungsdienst“ o.ä. mit den erkennbaren Schwerpunkten „beraten, helfen, pflegen“ strategisch richtig und zukunftsweisend aufgestellt unter PSG II und III.