Meine Meinung:

Der Bundestag hat einstimmig eine Reform des Sexualstrafrechts beschlossen. M. E. richtig und längst überfällig.

Was Silvester 2015 in Köln und zwischenzeitlich in vielen anderen Städten auch stattgefunden hat und bekannt geworden ist, ist für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Pflege leider seit vielen Jahren Realität und trauriger Alltag: Bedrängt oder begrabscht zu werden, eindeutige verbale oder körperliche Übergriffe zu erleben.

Lange Zeit haben Pflegekräfte dazu geschwiegen, weil sie sich nicht getraut haben. Aufmerksame Vorgesetzte haben vielleicht nachgefragt, wenn Pflegekräfte „nicht mehr gerne“ zu einem Patienten fahren wollten.

Aus meiner Leitungs- und Beratungspraxis habe ich aber auch erfahren, dass nicht selten Vorgesetzte Übergriffe „relativiert“ haben.
Nein, die Situation ernst nehmen, Mitarbeiter/innen schützen und auch (nach Klärung des Sachverhaltes) ggfls. den Pflegevertrag kündigen, ist m.E. richtig und wichtig, genauso wie offen und tabufrei die Thematik im Team kommunizieren. Von Situationen und für die Zukunft lernen.

Natürlich muss unterschieden werden zwischen wissentlichen und vorsätzlichen Handlungen von Pflegebedürftigen oder deren Angehörigen und denen, die z.B. demenzerkrankt sind und somit ihre Verhaltensweisen nicht mehr bewusst steuern (können). Bei letzteren besteht aber auch die Möglichkeit, über entsprechende Fortbildungen und Schulungen sich z.B. anders zu verhalten oder zu stellen, damit man nicht unpassend berührt wird.

Grabschen ist keine Form von Flirten. Richtig.

Eine hilfreiche Szenarien- und Ablaufmatrix für Geschäftsführungen und Pflegedienstleitungen für alle Formen von Pflegeeinrichtungen ist bei mir kostenfrei zu erhalten.