Und warum sollte jede Leitungskraft in der Tagespflege einen Elevator-Pitch vorbereitet haben? Was hat ein Elevator-Pitch mit der Wirtschaftlichkeit in der Tagespflege zu tun?

Elevator Pitch kommt aus den USA und ist die Chance (eines Mitarbeiters), eine interessante Kurz-information oder Idee während einer Fahrstuhlfahrt mit einem Vorgesetzten so anzusprechen, dass dieser Interesse bekommt, mehr darüber zu erfahren. Ins Deutsche übersetzt könnte man dies auch „Aufzugspräsentation“ bezeichnen. 

Übertragen auf die Tagespflege kann der Elevator-Pitch somit als eine geeignete Form einer Kurzpräsentation über die Tagespflege und ihre Vorteile bezeichnet werden. 

Die Anlässe oder Anfragen dafür sind vielfältig: Ob Sie einem Arzt kurz von der Tagespflege berichten, den Bürgermeister auf dem Dorfplatz treffen, den Sozialausschuss der Gemeinde in Ihrer Tagespflege begrüßen, dem Aufsichtsrat die Tagespflege vorstellen sollen, Angehörige zu einem Informations-abend willkommen heißen, immer haben Sie nur einen kurzen Zeitraum „Zeit“, die Tagespflege zu beschreiben, vorzustellen und darüber zu berichten.

Für einen gelungenen Elevator-Pitch sollten Sie nur ausgewählte „Zutaten“ (Ablauf, Inhalte, etc.) verwenden. Die Gefahr des Misslingens durch unnötige Füllungen und Floskeln ist groß, weil so die Aufmerksamkeit für das Wesentliche verloren geht und Ihre Vorstellung beliebig wird. Beschränken Sie sich daher auf die Highlights und wichtige, wenige Informationen. Eine sinnvolle Information wäre z.B. die Anzahl der Plätze. Wie viel qm die Tagespflege groß ist, wie viele Toiletten oder Räume vorhanden sind, ist eher unwichtig. 

Sie müssen eigentlich Ihren Elevator-Pitch nur einmal vorbereiten und können ihn immer wieder entsprechend verwenden. Wir empfehlen folgenden Aufbau:  

Vorbereitung: Kein Kurzvortrag ohne Vorbereitung. Daher empfiehlt es sich, für die Darstellung der Tagespflege einmalig eine entsprechende Unterlage (z.B. einen Power-Point-Foliensatz oder ein Bilderbuch oder eine vergleichbare Arbeitshilfe o.ä.) zu erstellen und diese bei Bedarf zu aktualisieren.

Name/Funktion: Nennen Sie zu Beginn immer deutlich Ihren Namen und Ihre Funktion nennen. Dies dient der Klarheit und Einordnung für den Gegenüber.

Umschreibung: „Tagespflege“ ist eigentlich ein falscher Begriff. Umschreiben Sie zu Beginn die „Tagespflege“ mit Ihren anderen Worten: „Unsere Tagespflege ist so etwas wie ein „Seniorentreff“ oder „Senioren-Café“ etc. Vielleicht haben Sie Ihre Tagespflege auch schon im Namen der Einrichtung anders benannt.

Angebot: Was bieten Sie Ihrem Gegenüber an? Was können Sie für ihn oder sie tun? Auf welchen Erfahrungsschatz können Sie dabei zurückgreifen?

Interesse: Womit gelingt es Ihnen, Ihr Angebot für den Gast in spe, für Angehörige oder Dritte  interessant zu machen? Dazu sollten Sie die Bedürfnisse und Vorlieben kennen oder zumindest antizipieren.

Nutzen Sie die Tagesstruktur, um Ihrem Gegenüber die Tagespflege zu erklären. Beispiel: „Unser freundlicher Fahrdienst holt Sie morgens gegen 8.15 h ab. Gegen 9.00 Uhr gibt es ein leckeres Frühstück in Gemeinschaft mit selbstgemachter Marmelade. Nach der Zeitungsrunde findet für einige Gäste Seniorensport, für andere Gäste ein Gang zum Marktplatz statt. Für das leckere Mittagessen wird Gemüse eingekauft und anschließend in eine Gemüsesuppe verarbeitet. …“

Hilfreich ist das Nutzen von Storytelling, d.h. das Erzählen von kurzen passenden Geschichten oder Erlebnissen.

Nutzen: Welche Vorteile bieten Sie, Was ist das Besondere an Ihrem Angebot? 

Apell: Was wünschen Sie sich von Ihrem Gesprächspartner? Formulieren Sie klar und deutlich Ihre Erwartungen oder Wünsche, was er oder sie aus Ihrer Sicht tun sollte.

Absprache/ Vereinbarung: Keine Vorstellung ohne Absprache/ Vereinbarung beenden (z.B. für einen Schnuppertag nächste Woche Montag).

Eine vorbereitete, interessante Kurzdarstellung Ihrer Tagespflege ermöglicht ein höheres Interesse und damit auch das Potential einer besseren Belegung und Auslastung, die u.a. Grundlage für eine stabile wirtschaftliche Entwicklung ist.