Wenn nicht irgendwann in der Vergangenheit Menschen das erste Rad erfunden hätten, um vielleicht Lasten einfacher bewegen zu können, hätten wir heute nicht die Mobilität und entsprechende Technik.                                  

Ohne Konrad Zuse und seinen 1941 gebauten, ersten funktionstüchtigen Computer der Welt würde die Digitalisierung heute vielleicht anders aussehen.

Zwei Beispiele von vielen. In der Menschheitsgeschichte gab es immer Veränderungen von Grundhaltungen, Prozessen, Abläufen.

Auch in der ambulanten Pflege gab es in der Vergangenheit, gibt es heute und in Zukunft immer wieder Veränderungen, die notwendig bzw. sinnvoll sind, umzusetzen. Aktuell sind es z.B. der Wunsch nach einem verlässlichen Dienstplan oder als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden, um weitere Bewerbungen zu erhalten.

Und auf Ideen, die Sie einbringen, hören Sie in den Teamsitzungen Ihres Pflegedienstes oder in Mitarbeiter*innengesprächen stattdessen häufig: „Das haben wir doch schon immer so gemacht.“ „Wieso sollen wir das ändern?“ „Bleiben wir doch beim Gewohnten.“

Damit Sie als Führungskraft nicht resignieren und trotzdem sinnvolle Veränderungen in Ihrem Pflegedienst weiter einbringen und damit erfolgreich sind, neun Empfehlungen für die Praxis:

  1. Suchen Sie für Ihre Ideen Bündnispartner und/oder sensibilisieren Sie die weiteren Führungskräfte.

Veränderungen können leichter umgesetzt werden, wenn Sie nicht allein „gegen den Rest der Welt“ argumentieren müssen.

  • Bevorzugen Sie flexible Lösungen und pragmatische Handlungsansätze

Die Überzeugungsarbeit und die Annahme bei den Mitarbeiter*innen fällt leichter, wenn die praktische Umsetzbarkeit leicht zu realisieren und vorteilhaft scheint.

  • Informieren Sie umfassend über die Möglichkeiten und zeigen Sie sich kreativ

Nutzen Sie konkrete Beispiele vielleicht auch aus anderen Unternehmen, um neue Ansätze bei Ihnen umzusetzen und geben Sie fundierte Informationen weiter.

  • Seien Sie auf „Killer-Argumente“ vorbereitet

Überlegen Sie im Vorfeld, welche möglichen Hemmnisse und Hindernisse und Gegenargumente genannt werden können und richten Sie Ihre Kommunikation darauf aus.

  • Zeigen Sie Nutzen (und Kosten) auf und integrieren Sie die Ansätze in den Bereichen Steuerung und Erfolgsmessung.

Wenn Sie z.B. Ihr Personalmanagement verbessern und mehr Bewerber erhalten und dafür in den sozialen Medien präsenter sein wollen, integrieren Sie die geplanten Veränderungen z.B. in Ihr Controlling-System. Benennen Sie offen die finanziellen Aspekte.

  • Stellen Sie insbesondere kostengünstige Maßnahmen in den Vordergrund.

Natürlich werden Veränderungsabsichten eher mitgetragen und sind umsetzbar, wenn diese kostenneutral oder kostengünstig sind.

  • Führen Sie kontinuierlich Mitarbeitergespräche und -befragungen durch.

Für die Annahme von Veränderungsplanungen ist es hilfreich, regelmäßig mit der Mitarbeiterschaft im Gespräch zu sein und zu bleiben. Aktuelle Problemstellungen oder Wünsche können Sie auch durch anonyme Befragungen erfahren.

  • Verfolgen Sie eine ganzheitliche, integrative Herangehensweise.

Planen Sie Ideen und Veränderungen in einer Art, die zu Ihrem Pflegedienst passen.

  • Betreiben Sie intern eine offene Informationspolitik und extern eine progressive Öffentlichkeitsarbeit.

Ist Ihr Pflegedienst intern und extern z.B. als familienfreundliches Unternehmen bekannt, kann sich daraus dauerhaft ein Vorteil bei der Gewinnung von neuen Mitarbeiter*innen ergeben.

Management-TIPPs:

  1. Verlieren Sie nie das Ziel und Ihre Veränderungsplanung aus den Augen.
  2. Kommunizieren Sie intern transparent und klar den Grund von notwendigen Veränderungen.
  3. Bleiben Sie mutig.