Beraten, betreuen, pflegen – und nicht putzen
Wie geht es in den nächsten Jahren in der ambulanten Pflege weiter? Wie sollten ambulante Pflegedienste aufgestellt sein? Wagen wir Anfang 2020 einen Blick in die Zukunft.
(-) Es gibt heute und in Zukunft nicht genügend Pflege(fach)kräfte für die ambulante Pflege, um alle Anfragen versorgen und betreuen zu können. Partieller Aufnahmestopp ist heute eher die Regel als die Ausnahme.
(+) Viele Pflegedienste haben sich in der letzten Zeit weiterentwickelt und achten schon jetzt auf die notwendige Balance zwischen verfügbarer Netto-Arbeitszeit der Mitarbeiter und zugesagter Pflege- und Betreuungszeit bei Patienten. Sie akzeptieren ihre eigenen Grenzen und Möglichkeiten, sind verlässlich gegenüber ihren Mitarbeitern in der Dienstplanung und in Absprachenmit den Patienten.
(-) „Beratung“ wurde in der Vergangenheit „nebenher“ durchgeführt, da z.B. auch für die § 37.3 SGB XI Beratungseinsätze bis Ende 1998 keine angemessenen Vergütungen vereinbart waren.
(+) Viele Pflegedienste entwickeln heute ein eigenes Beratungsteam bzw. schulen geeignete Pflegefachkräfte zu Pflegeberatern. Eine erfolgreiche Beratung nutzt die eigenen Ressourcen der Patienten, die vorhandenen Möglichkeiten SGB V und XI und Privatleistungen und einen effektiven Einsatz dieser Hilfsangebote. Eine Kennzahl für eine erfolgreiche Beratung ist übrigens der „Umsatz pro Patient pro Monat“.
(-) Seitens der Krankenkassen wird häufig auch dahingehend beraten, dass Reinigungsleistungen im Haushalt durch den Pflegedienst erbracht würden.
(+) Viele Pflegedienste grenzen sich von Reinigungsdiensten ab und erbringen nur haushaltsnahe Dienstleistungen bei Patienten, die gleichzeitig auch Pflege und/oder Betreuung benötigen und abfragen.
Die Entwicklung lässt sich auch folgend beschreiben: vom „Pflegedienst“ der Vergangenheit über den heutigen „Pflege- und Betreuungsdienst“ zum zukünftigen „Beratungs-, Betreuungs- und Pflegedienst“.
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