TVöD Anwender/ Anlehner:

Seit heute Mittag ist bekannt: Die Forderung der Gewerkschaft Verdi auf ein Volumen von 8 % Tariferhöhung im Jahr 2025 für den öffentlichen Dienst, mindestens aber 350 € im Monat mehr. Die aktuelle Tarifvereinbarung ist bis zum 31.12.24 befristet. Da erst in der zweiten Januarhälfte die Tarifverhandlungen beginnen, könnte ein neuer Tarifabschluss möglicherweise wie zum 01.03. dieses Jahres auch zum 01.03.25 erfolgen.

Was bedeutet dies für die Pflegeunternehmen, die sich im Rahmen der Umsetzung des Tariftreuegesetzes dem TVöD, Caritas, Diakonie, DRK, AWO vergleichbar angelehnt haben?

Das Tariftreuegesetz verpflichtet alle, spätestens 2 Monate nach Tarifabschluss die Tabellenwerte im neuen Jahr (Grundgehalt, Zuschläge, Zulagen etc.) übernehmen und umsetzen zu müssen.

Wawrik Pflege Consulting ist nicht an den Tarif-Verhandlungen beteiligt. Wir haben aber seit Sommer 2024 in den Pflegesatzverhandlungen, die ins Jahr 2025 reichen, mit 5% Durchschnittserhöhung für das Jahr 2025 kalkuliert.
Mit einer Reihe von Pflegekassen konnten Pflegesatzverhandlungen für Tagespflegen und Punktwertverhandlungen für die ambulante Pflege, die in das Jahr 2025 reichen wie folgt abgeschlossen werden: Eine Erhöhung von 4,22 % der tariflichen Eingruppierungen (Ableitung Grundlohnsummen-steigerung) zzgl. einer Protokollnotiz, bei höheren Tarifabschlüssen eine Nachberechnung zu ermöglichen. Erfahrungsstufensteigerungen sind natürlich weiterhin berücksichtigt worden.

Aktuell sind zusätzlich Steigerungen bei Krankenkassen – und Pflegeversicherungsbeiträgen im Gespräch, die ggf. die Arbeitgebernebenkosten noch erhöhen.

  1. Zwischenfazit: Für das Jahr 2025 sollten Pflegeunternehmen mit Tarifanlehnung, die jetzt neu zu Punktwert- oder Pflegesatzverhandlungen aufrufen, von mind. ca. 5 bis 5,5 % Personalkostensteigerungen ausgehen.

Regionales Entgelt:

Für Pflegeunternehmen, die sich für das „Regionale Entgelt“ entschieden haben, werden Ende Oktober 2024 die neuen Tariftabellen für das Jahr 2025 veröffentlicht.

Da das „Regionale Entgelt“ sich aus dem Durchschnitt der Tarifabschlüsse 2024 ergeben, rechnen wir wie einige Berufsverbände von ca. 10 – 10,5 % Steigerung der Tabellenwerte zum 01.01.25 und haben dies in Punktwert- und Pflegesatzverhandlungen kalkuliert, die ins Jahr 2025 reichen.

Wir wissen aus Pflegesatzverhandlungen von einigen Pflegekassen, dass diese mit 8,5% Steigerung für das Jahr 2025 kalkulieren.

  • Zwischenfazit: Für das Jahr 2025 sollten Pflegeunternehmen mit „Regionalem Entgelt“, die jetzt neu zu Punktwert- oder Pflegesatzverhandlungen aufrufen, von mind. ca. 10 – 10,5 % Personalkostensteigerungen ausgehen.

Von vielen Pflegeunternehmen erfahren wir, das die wirtschaftliche Betriebsführung sich verschlechtert und die Liquidität abnimmt.

Umso mehr ist somit wichtig, frühzeitig und gut vorbereitet durch Punktwert- und Pflegesatz-verhandlungen die absehbaren Tarifsteigerungen (und auch Sachkostensteigerungen) aufzufangen.

Daher unser deutlicher Appell an alle Pflegeunternehmen: Achten Sie auf passende Punktwerte in der ambulanten Pflege und Pflegesätze in der teilstationären Pflege, um Ihre Kosten(steigerungen) refinanziert zu erhalten.